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Steine und Bichl
Amaliendorf und der Granit
Granit war über Jahrhunderte der wichtigste Baustoff der Gegend. Früher wurden Häuser damit gebaut, Straßen gepflastert, Mühlsteine, Zaunsäulen, Futtertröge und vieles andere hergestellt.
Dafür wurden in mühevoller Handarbeit freistehende Restlinge abgebaut, aber auch Klaubsteine aus den Äckern
genutzt. Noch heute lässt sich dies im Gelände an den schroffen Abbruchkanten vieler Felsen des sonst rund verwitternden Granits ablesen.
Auch der industrielle Abbau des Gesteins hat eine lange Tradition im Waldviertel, was sich an der großen Zahl von Steinbrüchen im Gebiet zeigt.
In der Gemeinde Amaliendorf-Aalfang gibt es seit dem 19. Jahrhundert zwei Steinbrüche, die nach wie vor in Betrieb sind. Neben zahlreichen Besitzerwechseln hat sich auch die Abbautechnik völlig geändert. War es früher gefährliche, händische Schwerstarbeit, wo mit Schlägel, Eisenstangen, Meißel und Keilen der Granit gebrochen wurde , hat heute moderne Technik Einzug gehalten.
Die oft skurrilen Formen der Steingebilde gehen auf die „Wollsackverwitterung“ des Granits zurück. Darunter
versteht man die
Verwitterung entlang von Klüften im Gestein, die besonders an den Ecken ansetzt und so die charakteristischen abgerundeten Formen ergibt. Auf diese Weise entstanden auch die berühmten Wackelsteine,
von denen es einige im Waldviertel
gibt.
Der bekannteste ist der Wackelstein in Amaliendorf, der mit über 100 Tonnen dennoch leicht bewegt werden kann.
Eindrucksvolle Felsformationen zogen den Menschen schon immer an und sind deshalb Schauplätze vieler kulturgeschichtlicher Überlieferungen, oft auch rätselhafter Vorgänge. Sie tragen dadurch
wesentlich zur vielzitierten Mystik
des Waldviertel bei. Aber auch „Nicht-Esoteriker“ suchen gerne die Gesellschaft der Steine und lassen ihre Kraft auf sich wirken.
Station 12 Vom Hochgebirge zum Wackelstein
Fotos: Klaus Arnold
Der Pfad führt entlang des Waldrandes weiter zu den bestehenden beiden Steinbrüchen im Ortsteil Falkendorf