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Bach, Glas, Bichl
Romau – Braunau – Niederung
Im Nordwesten wird Amaliendorf von den Bachtälern des Romau- und Braunaubaches begrenzt. Entlang oder in den mäandrierenden Bächen kann man die Vielfalt einer intakten, unregulierten Bachlandschaft hautnah erleben.
Beide Bäche werden in ihrem gesamten Verlauf von traditionell bewirtschafteten Mähwiesen gesäumt, die besonders zur Zeit der Schneeschmelze längere Zeit überflutet werden. <B>Romau und Braunau fließen frei mäandrierend durch die Landschaft. Dieser noch gut erhaltene Grünlandgürtel prägt das Landschaftsbild ganz besonders. Erwähnenswert sind die in unmittelbarer Nähe zu den Feuchtwiesen vorkommenden Mager- und Trockenwiesen an den Talhängen.
Zusammen mit den sandigen, warmen Trockenbiotopen an den Bahndämmen der unmittelbar neben dem Romaubach
entlang führenden Schmalspurbahn, entstand ein stark verflochtenes Mosaik unterschiedlichster Standorte und Lebensräume, was
eine große Vielfalt an Arten und Lebensgemeinschaften ermöglicht. Das Gebiet ist im Jahr 2000 zum österreichischen Ramsar-Gebiet „Teich-, Moor- und Flusslandschaft Waldviertel“
aufgenommen worden.
Glashütte und Bahnstation
Die Hütte in
Aalfang dürfte um 1820 gegründet worden sein. In ihrer Blütezeit arbeiteten ca. 35 Leute hier, die mit ihren Familien in unmittelbar daneben errichteten Häusern wohnten. Noch heute spricht man von
dem Ort als „auf der Hütten“.
Die Produkte wurden mehrfach ausgezeichnet und unter anderem bis in die Türkei verkauft. Nach Kriegsausbruch 1914 wurde die Hütte stillgelegt. Spätere Pläne für eine Wiederinbetriebnahme und
Modernisierung scheiterten. Das ursprünglich riesige Gebäude fiel schließlich 1933 einem Brand zum Opfer. Heute erinnern nur mehr ein paar letzte Ruinenreste an das ehemals pulsierende Leben
hier.
Eine wichtige Vorraussetzung waren die ausgedehnten Wälder, die für die Beheizung der Glasöfen gerodet wurden. Der Betrieb eines Glasofens verschlang schließlich ca. 5000 Raummeter Holz pro Jahr. So ist die Geschichte des Glases gleichzeitig auch mit der Urbarmachung des Landes verbunden, da ehemalige Rodungsflächen in Ackerland umgewandelt wurden.
Aber auch die heute in der Gegend weitverbreiteten Nadelholzmonokulturen entstanden teilweise in dieser Zeit, da abgeholzte Bestände nicht mehr mit den ehemaligen Mischbaumarten sondern mit der
schnellwüchsigen Fichte aufgeforstet wurden.
Die Glaserzeugung hat im nördlichen Waldviertel eine lange Tradition. Vom 14. bis zum 19. Jahrhundert entstanden viele sogenannte „Hütten“ in den Forsten der unmittelbaren Umgebung.
Die Glashütte in Aalfang war eine der zahlreichen Glashütten die im Waldviertel seit dem Mittelalter entstanden sind